Apis mellifica - die Honigbiene

Allgemeines

Die Arznei wird aus der ganzen Honigbiene hergestellt.

Apis ist besonders zur Behandlung von akuten Entzündungszuständen von Haut und Schleimhaut geeignet.

 

In diesen Fällen herrschen die typischen Entzündungszeichen wie Schwellung und Rötung vor; wie wir sie bei Nesselsucht, Bienenstichen oder der Wundrose kennen.

 

An den Schleimhäuten sind diese Entzündungszeichen bei Gelenksentzündungen oder Harnblasenentzündungen zu finden.

Indikationen

Apis ist vielseitig einsetzbar und wenn die Symptome der Beschwerden zum Arzneimittelbild von Apis passen, ist es ein wunderbares Heilmittel.

Ausser Nesselfieber, Stichen und Gelenksentzündungen hat Apis noch weitere Anwendungsgebiete:

 

  • Mittelohrentzündungen
  • Scharlach
  • Harnverhaltung
  • Bindehautentzündung, Gerstenkorn, Hagelkorn
  • Gürtelrose

Typische Symptome

  • brennende, stechende Schmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • ödematöse, teigige Schwellungen
  • Durstlosigkeit
  • Ruhelosigkeit

Der Apis-Typus

Stellen Sie sich ein Kind vor, dass heftig ausgeschimpft wird. Oder ein Geschwisterchen bekommt. Danach kann es plötzlich kein Wasser mehr lösen. Die Windel bleibt trocken, nichts geht mehr. In diesen Fällen von Ausgeschimpft werden oder durch einen Eifersuchtsanfall kann es zum Harnverhalt kommen. Wird Apis gegeben, kann das Kind wieder urinieren.

 

Menschen, welche Apis benötigen sind ruhelos, geschäftig, haben ständig etwas zu tun, "busy without business". Sie sind gereizt, ärgerlich und ungeschickt. Immer wieder lassen sie etwas fallen oder stossen sich irgendwo. Die Beschwerden werden durch Kühle/kalte Anwendungen gebessert und verschlechtern sich deutlich bei Wärme/warmen Anwendungen.

 

Ebenfalls bekannt ist die Anwendung von Apis bei schrillem Schreien, dem sogenannten Cri encéphalique. Dabei schreien die Säuglinge/Kinder durchdringend, schrill, laut und sind nicht zu beruhigen. Apis kann hier wertvolle Hilfe leisten.

 

Bei Insektenstichen (Bienen, Wespen...) ist Apis das Mittel der Wahl und es nimmt sehr schnell den Schmerz und die Schwellung.


Chamomilla (Echte Kamille)

Jammern, schreien, weinen, Ärger...

Wenn eine Mutter wegen ihres Säuglings anruft und klagt, dass das Baby am Zahnen, grantig und am Dauerschreien ist, dann denkt man unweigerlich an Chamomilla!

Was für ein Kind! Was für ein Zorn!

Chamomilla-Kinder sind zornig, ärgerlich, reizbar, wütend und unzufrieden.

Nichts kann man ihnen recht machen, man kann sie nicht zufrieden stellen.

Oft sehen wir Chamomilla-Zustände beim Zahnen. Das Kind sabbert, ist quengelig und unruhig, muss ständig herumgetragen werden und ist ärgerlich. Die Zahnung ist beim Chamomilla-Kind begleitet von Durchfall, der wie grüner, gehackter Spinat aussieht und fürchterlich nach faulen Eiern riechen kann.

Noch mehr Reizbarkeit und Gejammer...

Jeder Entwicklungsschritt wird mit Schmerzen, Reizbarkeit und Überempfindlichkeit quittiert. Egal ob es sich um Zahnung, 3-Monats-Koliken, die erste Mens oder was auch immer handelt.

Chamomilla reagiert ebenfalls - wen wundert's - sehr empfindlich auf den leisesten Windhauch. Sofort hat es Ohrenschmerzen. Oder Halsschmerzen. Dabei schreien die Babies schrill, werden steif, machen das Fäustchen und überstrecken sich.

Es kann auch eine emotional bedingte Atemnot auftreten, ausgelöst durch einen Weinkrampf.

Wut und Empfindlichkeit....

Die Kinder, welche sich in einem Chamomilla-Zustand befinden, mögen Wärme und sie bessert auch fast alle Beschwerden, ausser den Zahnschmerzen. Dort mögen sie lieber kalte Anwendungen.

In der Nacht schwitzt das Kind, ist unruhig, schreit und jammert. Einschlafen geht nicht. Zu bockig. Typisch ist, dass sie Sachen verlangen, und wenn sie diese bekommen, werfen sie es weg. Z.B. will ein Kind sein Trinkfläschchen haben. Die Mutter reicht es ihm und das Kind wirft es voller Zorn wieder weg.

Gottseidank gibt es für diesen Fall Globuli...

Chamomilla-Zustände sind eine Herausforderung für die Eltern und die gesamte Umgebung. Aber auch das Kind leidet unter seinem Zustand. Dank dem homöopathischen Mittel Chamomilla kann das Kind sehr schnell beruhigt werden, die Schmerzen lassen nach und es kann einschlafen. Und die Eltern können aufatmen :-).


Arnika montana (Bergwohlverleih)

Foto: Fotolia
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Allgemeines und Wissenswertes zu Arnika

Arnika ist ein klassisches Erste-Hilfe-Mittel bei fast allen Verletzungen, v.a. bei stumpfen Traumen und Blutungen und wird auch als Anti-Schock-Mittel verwendet.

Es wirkt blutstillend und antiseptisch.

Arnika regt den Körper zur Resorption von Hämatomen an. Auch bei Verletzungen wie Verrenkung oder Verstauchung lindert es den Schmerz und verkürzt die Heilungsdauer.

Zudem ist es auch nach Überanstrengung und den darauffolgenden Muskelkater bewährt.

Typus und Gemüt

  • Der Arnika-Patient ist berührungsempfindlich, lässt sich nicht gerne untersuchen
  • Auch wenn er schwer verletzt und blutend auf der Strasse liegt, schickt er die Helfer weg und behauptet, es gehe ihm gut und es sei nichts passiert
  • Halbkoma: Patient antwortet korrekt, aber langsam und fällt wieder in die Bewusstlosigkeit zurück

Schlüsselsymptome / Charakteristisch für Arnika

  • Wundes, lädiertes, schmerzhaftes Gefühl am ganzen Körper; fühlt sich wie geschlagen, wie überfahren, gerädert...
  • Jede Unterlage erscheint zu hart, er wechselt ständig die Position, um eine weiche Stelle zu finden
  • Gicht und Rheumatismus mit grosser Angst vor Berührung

Arnika für Folgen von....

  • traumatisch bedingte Muskelschmerzen
  • nach mechanischen Verletzungen, auch wenn diese Jahre zurückliegen
  • heftigem Stoss/Schlag auf den Kopf:
    • Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) und
    • Gehirnprellung (Contusio cerebri)
  • Überanstrengung, Überhebung, Überdehnung
  • Stürzen, Kopf anstossen, Unfällen...

Mandelentzündung (Angina tonsillaris)

Foto: Fotolia
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Da war doch was im Hals....?

Die Gaumenmandeln liegen am Übergang von der Mundhöhle zum Rachen zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen.

Sie sind dafür zuständig, das Immunsystem in den ersten Lebensjahren auszubilden, indem körperfremde und schädliche Stoffe abgewehrt werden (Viren und Bakterien).

Vom 1. - 3. Lebensjahr werden die Mandeln immer grösser. Ab der Pubertät bilden sie sich dann langsam wieder zurück und haben keine entscheidende Funktion mehr.

 

Es werden 2 Formen der Mandelentzündung unterschieden: Die akute und die chronische.

 

Die akute Mandelentzündung ist eine Infektion der Gaumenmandeln. Die Erreger sind meistens Viren oder Bakterien (A-Streptokokken).

 

Symptome der akuten Mandelentzündung

  • Halsschmerzen
  • Schluckschmerzen
  • Fieber
  • Lymphknotenschwellung am Hals
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl
  • geschwollene, rote Mandeln mit weissen Stippchen (Punkten)

Die akute Mandelentzündung tritt v.a. bei Kindern und jungen Erwachsenen auf.

Ursachen

Bei der akuten Mandelentzündung sind es meist Infektionen durch bestimmte Bakterien-Stämme (A-Streptokokken, Pneumokokken, Staphylokken) die zur Erkrankung führen.

Aber auch ein geschwächter Allgemeinzustand, eine Abwehrschwäche, Stress oder zusätzliche Erkrankungen können eine Mandelentzündung auslösen.

 

Wenn eine akute Mandelentzündung häufig auftritt, kann sie chronifizieren. Hier liegt die Ursache bei einer Dauerentzündung des Mandelgewebes. Dadurch vernarbt dieses Gewebe und die Mandeln zerklüften, bilden sogenannte "Krypten" (Schleimhautvertiefungen). Dies ist natürlich ein idealer Brutplatz für abgestorbene Zellen und Bakterien. So schreitet die Mandelentzündung voran.

Kaum Symptome bei der chronischen Form

Die chronische Mandelentzündung verursacht kaum Beschwerden, weswegen sie sich leicht von der aktuen, meist eitrigen Mandelentzündung unterscheiden lässt.

Manchmal treten leichte Schluckbeschwerden, Mundgeruch oder eine verminderte Leistungsfähigkeit auf. Die Halslymphknoten sind schmerzlos, können aber dauerhaft geschwollen sein. Es kann auch sein, dass unter der chronischen Entzündung wieder eine akute Entzündung auftaucht.

 

Folgekrankheiten

Bakterien können von den Mandeln auf andere Organe übersiedeln und so Entzündungen auslösen (selten):

 

  • rheumatisches Fieber
  • Nierenentzündung
  • Peritonsillar Abszess

Mandelentzündung und Homöopathie

Eine Mandelentzündung wird in der Homöopathie aufgrund der individuellen Symptome behandelt. Da es ca. 160 homöopathische Mittel gibt, welche bei einer Mandelentzündung in Frage kommen, ist die persönliche Betreuung durch den Homöopathen wichtig.

Bei einer Akutbehandlung darf innert weniger Stunden mit einer deutlichen Besserung gerechnet werden.

Eine homöopathische Behandlung erspart viele Nebenwirkungen und eine Operation kann häufig vermieden werden.