Dezember: Mittelohrentzündung

Bild: Fotolia
Bild: Fotolia

Wenn das Ohr schmerzt...

Die wichtigste Ursache für Ohrenschmerzen ist eine Mittelohrentzündung. Wenn Bakterien oder Viren (z.B. bei einer Erkältung) in das Mittelohr gelangen, können sie dort eine schmerzhafte Entzündung hervorrufen. Diese Entzündung verändert die Druckbedingungen im Mittelohr und schränkt die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells sowie der Schallweiterleitung deutlich ein.

 

Bei Babys äussert sich die Mittelohrentzündung, indem sie sich an das betroffene Ohr fassen ("Ohrzwang"); sie sind unruhig und weinen viel. Viele Babys verweigern jegliche Nahrung (Schlucken = Schmerzen). Manche reiben ihr Ohr auffällig am Kopfkissen. Grössere Kinder klagen über heftige Schmerzen.

 

Ziehen am Ohrläppchen löst Schmerz aus!

Dies ist ein einfacher Trick, um zu prüfen, ob eine Mittelohrentzündung im Anmarsch ist.

Eine akute Mittelohrentzündung geht meist mit heftigen Ohrenschmerzen und einem Druckgefühl in den Ohren einher. Sie ist zwar schmerzhaft, heilt aber meistens komplikationslos ab.

 

Wird das Trommelfell perforiert (gerissen, durchlöchert), hören die Schmerzen schlagartig auf (Drucknachlass).

 

Mögliche Komplikationen:

 

  • Beeinträchtigung des Hörvermögens: Durch Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr kann das Hörvermögen beeinträchtigt werden. Hat man häufig eine Mittelohrentzündung, so kann sich das Hörvermögen dauerhaft verschlechtern. Dadurch kann sich die Sprachentwicklung verlangsamen.
  • Zweitinfektion: Wird die Flüssigkeit nicht entfernt oder bleibt die Ohrtrompete für längere Zeit blockiert, können sich dort Bakterien ansiedeln, die eine zweite Infektion verursachen.
  • Mastoiditis: Entzündungen der angrenzenden Knochen mit Rötung hinter dem Ohr und abstehender Ohrmuschel.
  • Meningitis: In seltenen Fällen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Gesichtsnervenlähmung die Folge sein.

 

Mit der Homöopathie kann man akute Mittelohrentzündungen sehr gut behandeln. Wenn jedoch die Entzündungen immer wiederkehrender Natur sind; sollte eine homöopathische Konstitutionsbehandlung in Erwägung gezogen werden, damit dieser Anfälligkeit ein Ende bereitet werden kann.


November: Fieber bei Kindern

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Was ist eigentlich Fieber?

  • Eine Erhöhung der Körpertemperatur über 38.0°C (rektal gemessen)
  • Subfebrile Temperatur: 37.1 - 37.9°C
  • Fieber ist keine eigenständige Krankheit -> es ist ein Allgemein-Symptom
  • Das Fieber zeigt an, dass der Körper etwas am Verarbeiten ist (Kampf gegen Viren, Bakterien etc.)

 

Durch die höhere Temperatur wird/werden:

 

  • Der Stoffwechsel von Viren und Bakterien beeinträchtigt, so dass deren Wachstum/Vermehrung gehemmt wird
  • Die Arbeit der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) aktiviert (Immunabwehr)
  • Die Giftstoffe (durch den Abbau von Bakterien und Viren) durch den erhöhten körperlichen Stoffwechsel  schneller ausgeschieden

Grundsätzlich wird Fieber überbewertet - und damit unnötig gesenkt!

Kinder haben sehr häufig hohes Fieber. Wird das Fieber zu früh gesenkt, so wird das Abwehrsystem massiv behindert und eine Heilung kann dadurch verzögert werden.

Das ständige Auf- und Ab der Fieberkurve durch Senkung des Fiebers, belastet den kindlichen Organismus.

Die Unfähigkeit zu fiebern ist ein Mangel an Lebenskraft. Es ist wichtig, die Fähigkeit Fieber zu entwickeln zu erhalten und mit dem Fieber zu Recht zu kommen ohne es zu unterdrücken (senken).

Homöopathisch wird nicht primär das Fieber gesenkt. Wenn das Kind Fieber hat, aber sonst einen guten Eindruck macht, sollte nicht viel gemacht werden, ausser die Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten.

Wenn Ihr Kind nicht mehr Ihr Kind ist, müssen Sie handeln!

Wie schon erwähnt, wird in der Homöopathie nicht das Fiebersenken zum Primärziel ernannt. Wenn aber das Fieber bei der Bekämpfung einer Infektionskrankheit zu wenig produktiv ist, kann homöopathisch geholfen werden. So kann es dann z.B. sein, dass nach der Gabe des Mittels das Fieber ansteigt, seine "Arbeit erledigt" und dann langsam wieder sinkt.

Oder das Kind ist durch das Fieber zu sehr beeinträchtigt, dann kann selbstverständlich auch ein homöopathisches Mittel verabreicht werden.

 

Wichtig: nicht jeder Fiebernde reagiert gleich. Der eine braucht Gesellschaft, der andere seine Ruhe. Der eine hat keinen Appetit, der andere räumt den Kühlschrank leer. Der eine ist fröhlich, der andere grantig etc.

 

Die homöopathische Differenzierung spielt dabei eine grosse Rolle, damit nicht einfach nur das Fieber unterdrückt wird.

 

 

Ein Fieberkrampf kann entstehen, wenn die Temperatur zu schnell ansteigt oder aber zu schnell gesenkt wird.

Deshalb: wenn Fieber gesenkt wird, dann nur langsam senken (Globuli oder Wadenwickel).

 


Oktober: Schnupfen

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Schnupfen ist eine akute, meistens durch Viren....

... verursachte Nasenschleimhauterkrankung.

Meistens ist ein Schnupfen das erste Zeichen einer Erkältung. Von Kälte allein bekommt niemand einen Schnupfen. Allerdings hängt dies auch mit der persönlichen Konstitution zusammen. In der Homöopathie gibt es Konstitutionen (Typen), welche sich bei jedem Lüftchen sofort erkälten.

Bei kleinen Kindern können zusätzlich zum Schnupfen Schlafstörungen, Erbrechen und Appetitlosigkeit bestehen:

  • Nasenatmung ist behindert, dadurch unruhige Nächte
  • Nasenschleim läuft den Rachen hinab und löst Brechreiz aus
  • Gleichzeitig Essen und nicht durch die Nase atmen können macht die Nahrungsaufnahme schwierig

 

Der Schnupfen wird in der Homöopathie akribisch begutachtet:

  • Was hat das Sekret für eine Farbe? Von wässrig-weisslich bis grün-orange ist alles möglich
  • Handelt es sich um Fliess- oder Stockschnupfen?
  • Ist das Nasensekret wundmachend oder mild?
  • Gibt es Begleitsymptome wie z.B. trändende Augen, Kopfschmerzen etc.?

 

100 homöopathische Mittel - 100 verschiedene Arten Schnupfen

In der Homöopathie gibt es eine ganze Reihe von Mitteln, um dem Schnupfen den Garaus zu machen.

2 davon sollen etwas näher vorgestellt werden:

 

 

Allium cepa (Küchenzwiebel):

  • Nützlich bei akutem Schnupfen und Heuschnupfen
  • Scharfer, reizender Nasenausfluss, die Oberlippe wird wund, unter der Nase bilden sich 2 rote Linien
  • Reichlicher Tränenfluss, das Sekret ist aber im Gegensatz zur Nase mild
  • Begleitsymptom bei jeder Erkältung: Polyurie (häufiges Urinieren)
  • Der Schnupfen bessert sich draussen, an der Kälte und durch kalte Anwendungen

 

Hydrastis canadensis (kanadische Gelbwurz):

 

  • Der Schleim tropft ständig von den Choanen in den Rachen. Die Choanen sind Öffnungen, die eine Verbindung zwischen der Nasenhaupthöhle und dem oberen Teil des Rachens (Nasenrachen) ermöglichen. Durch sie strömt die Atemluft von der Nase in den Rachen und von dort weiter in die Luftröhre bis in die Lunge
  • Das Nasensekret ist dick, gelb und fadenziehend (wie Spaghetti)
  • Draussen wird der Nasenausfluss verstärkt
  • Kältegefühl in der Nase beim Einatmen

September: Bindehautentzündung

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Eine Bindehautentzündung...

...ist die häufigste Augenerkrankung. Die Entzündung wird in 2 Kategorien unterteilt:

 

  • nicht ansteckende Bindehautentzündung
    • allergische Bindehautreizungen durch Staub, Kosmetika, Pollen.... - oft in Zusammenhang mit Heuschnupfen. Hierbei handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion.
    • Irritationen des Auges durch Solarium, Schnee, Rauch, Fremdkörper.
    • in Verbindung mit Schuppenflechten (Psoriasis).
    • Kontaktlinsenassoziierte Reizungen der Bindehaut.
  • ansteckende Bindehautentzündung
    • Virusinfektionen, z.B. Herpes Virus, Grippe Virus, Zoster Virus, Adeno Virus.
    • Bakterielle Infektionen durch Staphylokokken und Streptokokken hervorgerufen. Neugeborene können sich auch mit Chlamydien oder Gonokokken während der Geburt am Auge infizieren.

 

Symptome der Bindehautentzündung

  • Jucken
  • Brennen
  • Rötung
  • Schwellung
  • Schmerzen
  • trübes Sehen
  • schmierig-eitrige Absonderung (bakteriell)
  • Fremdkörpergefühl/Sandgefühl
  • tränende Augen

Bakterielle vs. virale Bindehautentzündung

Man möchte keine von beiden haben! Wenn man sich aber  eine bakterielle Entzündung eingefangen hat, beginnt diese meist an einem Auge und breitet sich (dank Reiben an den Augen, Benutzen von gleichen Handtüchern etc.) relativ rasch auf das andere Auge aus.

Die Entzündung äussert sich in einer Rötung der Bindehaut und in einer eitrigen Absonderung - vielfach sind die Augen besonders am Morgen verklebt/verkrustet.

Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen- oder Schmierinfektion (besonders beliebt in KiTa's und Kindergärten: Rotznasen ins Auge hinauf abwischen. Die Bakterien und Viren sind dafür sehr dankbar und vermehren sich fröhlich weiter ).

Die Erkrankung ist häufig selbstlimitierend, d.h. sie verschwindet von selbst wieder nach ca. 2 Wochen. Mit der Homöopathie kann man die Entzündung auf ein paar wenige Tage verkürzen.

 

Im Gegensatz zur bakteriellen, tritt bei der viralen Bindehautentzündung ein eher wässriger Ausfluss auf und die Augen sind am Morgen weniger verklebt.

 

Wichtige Massnahmen

  • eigenes Handtuch benutzen wegen grosser Ansteckungsgefahr
  • Augen nicht reiben, Infektion kann sich so von einem Auge auf das andere ausbreiten
  • keine Spülungen/Auflagen mit Kamillentee - dies kann die Augen noch zusätzlich reizen

 

Homöopathie und Bindehautentzündung

Für die akute Bindehautentzündung steht eine ganze Reihe hom. Mittel zur Verfügung. Aber man muss das richtige Mittel erwischen, damit es auch entsprechend wirkt. Deshalb gilt: Nie selber mit der Homöopathie herumexperimentieren! Meine Koordinaten sind auf der Website ;-).

 

Hier einige wichtige Mittel bei Augenbindehautentzündung:

 

  • Euphrasia officinalis: stark tränende Augen. Der Augenausfluss ist brennend, der Nasenausfluss dagegen ist mild (umgekehrt: Allium cepa). Starke Lichtempfindlichkeit.
  • Belladonna: starke Rötung des Augapfels, Schmerzen bei Bewegung der Augen. Bindehautentzündung bei jedem neuen Zahn oder mit/nach Scharlach. Pulsierende Schmerzen, welche schnell erscheinen und schnell vergehen. Starke Photophobie. Wärme bessert.
  • Pulsatilla pratensis: gelblich-klebrige Absonderungen, verklebte Augenlider. Ausgelöst durch kalten Wind, Chlorwasser. Die Tränen sind brennend, reizend. Die gelbliche Absonderung dagegen mild. Gebessert durch kühle Anwendungen.

August: Asthma

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische, entzündliche Atemwegserkrankung. Die Entzündung hat zur Folge, dass die Bereitschaft zu anfallsartigen oder dauerhaften Verengung der Bronchien erhöht wird. Durch die Entzündung bildet sich ein zähflüssiger Schleim, welcher die Verengung zusätzlich verstärkt.

Mit Husten versucht der Körper, die Luftwege vom überflüssigen Schleim zu befreien.

 

Die Krankheit beginnt in der Regel schon im Kindesalter (meistens unter 5 Jahren), kann sich im Erwachsenenalter bessern oder ganz verschwinden.

In Familien mit erblicher Vorbelastung tritt Asthma gehäuft auf.

 

Symptome, Auslöser und Trigger

Typische Asthmasymptome:

  • ständiger trockener Husten oder Hustenreiz
  • oft Auswurf von klarem, zähem Schleim
  • Atemnot
  • Pfeifende, keuchende Geräusche beim Ausatmen
  • Beklemmungsgefühl, Druck auf der Brust

Neben erblichen Faktoren spielen Umwelteinflüsse als Auslöser oder Trigger (=Verstärker) eine grosse Rolle.

Auslöser von Asthmaerkrankungen sind:

 

  • Allergene (Eiweiss, Hausstaubmilben, Tiere)
  • Pollen
  • Schimmelpilzsporen
  • im Beruf vorkommende Substanzen (Mehlstaub...)

 

Trigger, welche einen Asthmaanfall auslösen können:

 

  • Erkältungen (z.B. Schnupfen)
  • Staub, Rauch
  • Temperaturschwankungen / Witterungseinflüsse (Nebel, kalte Luft)
  • starke Gerüche, Parfüms
  • Luftschadstoffe (Ozon, Abgase)

Triggerfaktoren sind Substanzen, die selber kein Asthma bewirken, aber bei schon bestehendem Asthma Symptome auslösen oder verstärken können.

 

 

Die Schulmedizin...

... hat allerhand Sprays und Tabletten, um einen akuten Asthmaanfall zu bekämpfen oder chronischem Asthma entgegenzuwirken. Diese Medikamente erweitern die Bronchien, sind entzündungshemmend und abschwellend (Bronchialmuskulatur).

Im Gegensatz zur Homöopathie ist diese Art der Behandlung eigentlich nie abgeschlossen, da Asthma in der Schulmedizin als  unheilbar gilt.

 

Folgende Wirkstoffe werden zur Asthmatherapie benutzt:

  • Antientzündliche Wirkstoffe:
    • Budenosid
    • Fluticason
    • Mometason
    • Ciclesonide

Alle diese Wirkstoffe sind entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv.

  • Bronchialerweiternde langwirkende Wirkstoffe:
    • Formoterol
    • Salmeterol

Diese Wirkstoffe sind Bronchienerweiternd und entzündungshemmend.

  • Bronchialerweiternde kurzwirksame Wirkstoffe:
    • Salbutamol
    • Terbutalin

Die Homöopathie...

... kann Asthma lindern und oftmals heilen. Sehr oft ist bei den Patienten feststellbar, dass sie als Kind unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hautausschlägen (Milchschorf, Windeldermatitis) und Mittelohrenentzündungen gelitten haben.

Die Beschwerden wurden behandelt, aber nicht geheilt. Durch Antibiotika, Cortison, Zink kann es zu Unterdrückung wichtiger Ausscheidungsfunktionen kommen. Zwar "verschwindet" z.B. ein Hautausschlag, kann aber die ganze Krankheit nach Innen verschieben und Asthma kann eine Folge davon sein. Deshalb ist häufig zu beobachten, dass nach einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung ein "alter Hautausschlag" wieder auftaucht, die Atembeschwerden sich jedoch bessern oder ganz wegbleiben.


Juli: Sonnenbrand

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Vorsicht vor zuviel Sonne!

Auch wenn sich die Sonne in der Schweiz nicht ausserordentlich viel zeigt - ein Sonnenbrand sollte vermieden werden!

 

Beim Sonnenbrand handelt es sich um eine akute Entzündung der Haut mit Rötung, Juckreiz, Schmerzen und gelegentlich Blasenbildung.

Die Haut von Babies z.B. ist sehr empfindlich, da die Hornschicht noch sehr dünn ist. Im ersten Lebensjahr verfügt die Haut über keinen Selbstschutz - direkte Sonne soll gemieden werden. Es kann sich innerhalb von 10-15 Minuten ein Sonnenbrand entwickeln. Erst ab ca. dem 12. Lebensjahr ist der Eigenschutz der Haut vollständig aufgebaut und die Haut nicht mehr so empfindlich.

Aber da der Körper die Sonne braucht, um ausreichend Vitamin D zu produzieren, sollte nicht immer gleich sofort eingecrèmt werden, wenn man sich nur ein paar wenige Minuten in der Sonne aufhält. Man sollte der Haut die Gelegenheit geben, einen Selbstschutz aufzubauen.

 

Sonnencrèmes.....

Sonnencrèmes filtern die Sonnenstrahlung. Schon bei einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 15 wird 99% der Sonnenstrahlung abgeblockt - Vitamin-D-Mangel kann entstehen. Daher ist es wichtig, auch mal ungeschützt in der Sonne zu sein. Natürlich alles immer unter der Voraussetzung des "gesunden Menschenverstandes".

3x wöchentlich sollte man 20 Minuten in der Sonne verbringen mit freiem Gesicht und freien Armen. Da die Sonne zwischen 11:00 - 15:00 Uhr am stärksten ist, sollten diese Zeiten eher gemieden werden.

 

Die Brände...

Unterschieden werden leichte Sonnenbrände, welche ohne akute Folgen abheilen und schwere, welche sich durch Blasenbildung und Vernarbungen nach dem Abheilen äussern.

Der Sonnenbrand entsteht vor allem durch die kurzwelligen UVB-Strahlen.

Risiko für Sonnenbrand besteht:

  • im und auf dem Wasser
  • in den Bergen (Schnee und Gletscher)
  • in den Tropen

Symptome des Sonnenbrandes

  • Rötung
  • Schwellung
  • Juckreiz
  • Schmerzen
  • Blasenbildung (bei Verbrennungen 2. Grades)
  • Fieber, Müdigkeit, Übelkeit

Blasen dürfen aufgrund der Infektionsgefahr nicht selber geöffnet werden!

 

Therapie

Verbrannte Haut gehört in den Schatten, damit sich die Entzündung nicht verschlimmert.

Da über die Haut viel Flüssigkeit verlorengeht, unbedingt viel trinken.

Bei leichten Verbrennungen können kühlende Crèmes, Lotionen und Gels aufgetragen werden.

 

Homöopathische Behandlung des Sonnenbrandes:

 

  • Belladonna: Sonnenbrand 1. Grades, hochrot, mit Fieber
  • Bryonia: Sonnenbrand mit Hautrötung und Blasen, starker Berührungsschmerz. Bryonia-Typen sind grantig und erfahren eine Verschlimmerung der Beschwerden bei der kleinsten Bewegung. Ausgeprägte Trockenheit der Schleimhäute.
  • Cantharis: Verbrennungen 1. und 2. Grades, Brennen der Haut, Unruhe.
  • Lachesis: Sonnenbrand 2. Grades, mit bläulichen, dunklen Blasen.

Juni: Sodbrennen (Magenbrennen)

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Haben Sie das Gefühl, Feuer zu spucken?

Als Sodbrennen wird ein brennender, stechender Schmerz hinter dem Brustbein bezeichnet, welcher durch das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird.

Da die Speiseröhre keine schützende Schleimhaut besitzt, wird das Gewebe durch die Säure irritiert und Sodbrennen tritt ein.

 

Damit wir unser Essen verdauen können, muss der Magen Magensäure produzieren. Um ein Aufsteigen der Säure in die Speiseröhre zu verhindern, gibt es an deren unteren Ende einen ringförmigen Schliessmuskel.

Unzureichender Verschluss dieses Muskels führt zum Rückfluss der Magensäure (Reflux).

 

Saures Aufstossen durch falsches Ernährungsverhalten

Folgende Nahrungsmittel/Ernährungsverhalten können zu saurem Aufstossen führen:

  • zu fettiges Essen
  • Erbsen, Bohnen und Kohlsorten
  • zu reichhaltige Mahlzeiten
  • Alkohol
  • Zitrusfrüchte
  • geröstete, frittierte und geräucherte Nahrungsmittel

Aber nicht nur falsche Ernährung kann eine Ursache von Magenbrennen sein, es gibt noch weitere Faktoren, welche den Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen schwächen:

 

  • nervöser Magen (Reizmagen)
  • psychischer oder physischer Stress
  • Entzündung der Speiseröhre
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Alkohol und Nikotin

 

Was hilft gegen Sodbrennen?

Um die Beschwerden von Sodbrennen zu lindern, können verschiedene Massnahmen hilfreich sein:

  • kleinere Mahlzeiten
  • Verzicht auf Scharfes, Fettiges, Alkohl
  • Magensäure neutralisieren mit: Kartoffeln, Mandeln, Milchprodukten
  • Melissentee zur Beruhigung der Magenschleimhaut
  • pflanzliche Mittel aus Passionsblume und Pestwurz zur Entspannung des Magen-Darm-Traktes

Und die Homöopathie so...?

Homöopathisch kann akut gegen das Sodbrennen Abhilfe geschaffen werden, z.B. mit folgenden Arzneimitteln:

  • Arsenicum album: Der Betroffene hat brennenden Schmerz in der Speiseröhre welcher - man glaubt es kaum - mit warmen oder sogar heissen Getränken Linderung erfährt. Er hat saures Aufstossen durch Gase, die nach oben gehen. Ist meistens durchfallgeplagt, fröstelig, ärgerlich, jammernd und klagend.
  • Nux vomica: Magendruck nach 1-2 Stunden nach dem Essen, saures Aufstossen, Sodbrennen. Beschwerden durch Völlerei, Schlafmangel, Arzenimittel(-missbrauch). Der Betroffene ist reizbär, ärgerlich und verstopft.
  • Lycopodium clavatum: Saures Aufstossen durch Mehlspeisen, Kohl und Bohnen. Fresssucht mit starkem Völlegefühl. Unvollständiges, brennendes Aufstossen, steigt nur bis zum Schlund auf und brennt dort stundenlang. Mag keine Enge um den Bauch, muss den Gürtel lockern, fühlt sich besser durch Ausscheidungen. Auch dieser Typus ist eher ärgerlich, verstopft, ungeduldig und reizbar; er mag jedoch kühle Anwendungen.

Sollte das Sodbrennen öfters auftauchen, so ist mit einer Konstitutionstherapie am besten zu helfen.


Mai: Schlafstörungen

Foto: Fotolia
Foto: Fotolia

Wenn Schäfchen zählen nicht müde macht...

Was sind Symptome einer Schlafstörung?

Eine Schlafstörung kann sich durch folgende Beschwerden bemerkbar machen:

  • erschwertes Einschlafen (länger als 20 Minuten)
  • längeres Wachliegen in der Nacht
  • vermehrtes Aufwachen
  • frühzeitiges Erwachen am Morgen
  • deutliche Tagesbeeinträchtigung

 

Kurzfristige Schlafstörungen sind kein Grund zur Sorge

Wurde zu lange gefeiert, hat man eine erhöhte Arbeitsbelastung gehabt oder eine stress-, oder krankheitsbedingte Phase durchgemacht und konnte deswegen nicht viel schlafen, so ist das alles kein Grund zur Sorge. Unser Körper verfügt über genügend Reserven, vorübergehenden Schlafmangel zu tolerieren.

 

Bleibt die Störung aber über Wochen bestehen oder tritt ohne Gründe auf, sollte sie abgeklärt werden, damit verhindert werden kann, dass sie chronisch wird.

Schwere Schlafstörungen erhöhen die Anfälligkeit auf Krankheiten und führen zu Motivationsverlust und Einbussen bei der Konzentrationsfähigkeit. Die Betroffenen sind depressiv verstimmt, erschöpft, ständig angespannt und gereizt. Ihre Beschwerden werden von der Umgebung nicht verstanden und nicht ernst genommen und Beziehungen werden belastet. Dadurch sinkt die Lebensqualität erheblich.

 

Was sind die häufigsten Ursachen für Schlafstörungen?

Schlafstörungen können als Ein-, Durch-, oder Ausschlafstörungen auftreten und haben in der Regel mehrere Ursachen:

  • Psychische Ursachen: in 50% der Fälle steckt eine psychische Grunderkrankung hinter der Schlafstörung.
  • Medizinische Ursachen: 25% der Fälle sind auf medizinische Ursachen zurückzuführen:
    • Herzbeschwerden und nächtliche Störungen der Atmung (z.B. Asthma, Schnarchen, Apnoe).
    • störende Beinbewegungen vor dem Einschlafen oder während des Schlafs (Restless Legs Syndrom).
    • negative Einflüsse von Medikamenten oder Drogen (z.B. Schlaftabletten bei langfristiger Einnahme, Alkohol, Nikotin, Koffein).
  • Erlernte Ursachen: bei 15% der Insomnie Patienten können psychische und medizinische Faktoren ausgeschlossen werden. Diese Betroffenen leiden an einer erlernten Schlafstörung, welche meist durch eine Belastungssituation hervorgerufen wurde und sich danach verselbständigt: Beziehungsprobleme, Prüfungen, Konflikte am Arbeitsplatz etc. Die Betroffenen nehmen den Schlafmangel wahr und fangen an, sich immer mehr Sorgen um den Schlaf zu machen. Dies führt zu einer Anspannung und körperlichem Stress, was das Schlafproblem wiederum verschärft.
  • andere Schlafstörungen: in 10% der Fälle kommen andere Störfaktoren des Schlafes in Frage, z.B. Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Albträume oder Schlafwandeln.

Ein paar Regeln für einen gesunden Schlaf

Es gibt ein paar Tipps und Ratschläge, wie man einer Schlafstörung entgegenwirken kann:

  • nach einem vorwiegend im Sitzen geleisteten Arbeitstag einen kurzen Spaziergang am Abend vor dem Schlafengehen machen. Das ermüdet den Körper und entspannt den Geist.
  • Stimulanzien wie Kaffee, Tee, Nikotin und Alkohol vermeiden.
  • Am Abend leichte Mahlzeiten einnehmen. Schwere Mahlzeiten aktivieren die Verdauung und stören den Schlaf.
  • Pflanzliche Tabletten aus Hopfen und Baldrian eine Stunde vor dem Zubettgehen einnehmen.
  • Kamillentee, Orangenblütentee vor dem Schlafengehen trinken.
  • Das Schlafzimmer sollte kühl, dunkel und ruhig sein.
  • Wenn möglich, immer zur gleichen Zeit schlafen gehen.

Ist die Schlaflosigkeit vorübergehend, weil vielleicht eine Prüfung oder ein wichtiges Gespräch bevorstehen oder eine neue Stelle angetreten wird, kann die Homöopathie mit guten Akutmitteln gegen die eigentliche Nervosität helfen.

Auch wenn die Schlafstörung krankheitsbedingt ist, z.B. im Rahmen einer Erkältung, Grippe etc. kann die Homöopathie die Krankheitsbeschwerden lindern und so den Schlaf wieder erholsam machen.

Sollte es sich aber um wiederkehrende Störungen handeln, die wochenlang anhalten, so sollte die Schlafstörung in einer Konstitutionstherapie angegangen werden.


April: Heuschnupfen/Pollenallergie

Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

Frühling! Endlich!

... und mit dem Frühling kommen  die Pollen. Heuschnupfenzeit!

Typische Symptome des Heuschnupfens/der Pollenallergie:

  • Fliessschnupfen
  • Niesattacken
  • Trändende und/oder gerötete Augen
  • Juckreiz im Gaumen, in der Nase und in den Ohren

Das Immunsystem reagiert auf die Eiweisse der Pollen unverhältnismässig stark. Dabei wird Histamin ausgeschüttet, was zu den oben erwähnten Symptomen führt.

Bleibt der Heuschnupfen/die Pollenallergie über längere Zeit unbehandelt, kann sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln.

Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?

Schulmedizinische Behandlung bei Heuschnupfen/Pollenallergie:

  • Antihistamin Tabletten
  • Augentropfen
  • Nasenspray (Wirkstoff aus der Gruppe der Glucocorticoide)
  • Allergenkarenz, d.h. das Vermeiden von allergieverursachenden Pollen. Was praktisch unmöglich ist, da man nicht nur in den Bergen, auf Inseln oder an der Küstengegend seine Zeit verbringen kann. Der Gedanke daran ist aber zugegebenermassen schön.
  • Desensibilisierung: über mehrere Jahre werden zuerst wöchentlich, dann einmal im Monat Allergene unter die Haut gespritzt.

Homöopathische Behandlungen bei Heuschnupfen/Pollenallergie:

 

Die Homöopathie hat eine ganze Palette an verschiedenen Mitteln, welche helfen, den Heuschnupfen zu lindern oder sogar zu beseitigen. Die Konstitutionsbehandlung* wird primär empfohlen, da sie die Ursachen bekämpft und so Linderung/Heilung schaffen kann.

Bei akuten Fällen helfen folgende homöopathische Mittel in der Potenz c30:

  • Allium cepa: übermässige, wässerige und scharfe Nasenabsonderung, mildes Augensekret. Niesen, wenn man von der Kälte in die Wärme kommt. Der Tränenfluss bessert sich im Freien.
  • Euphrasia officinalis: Entzündung der Bindehaut mit reichlichem Tränenfluss. Der Tränenfluss ist scharf, dafür der Nasenausfluss mild (umgekehrt: Allium cepa).
  • Sabadilla officinalis: krampfartiges Niesen, mit laufender Nase. Die Augenlider sind rot und brennen. Tränenfluss. Schnupfen mit heftigen Stirnschmerzen.

Dies ist nur eine kleine Auswahl der homöopathischen Arzneien, welche bei akuten Zuständen Linderung bringen. Gerne berate ich Sie umfassend zum Thema Heuschnupfen/Pollenallergie im Rahmen einer Konstitutionsbehandlung*.

 

*Konstitutionsbehandlung: Die Konstitution entspricht dem Gesamterscheinungsbild des Menschen. Dieses Bild umfasst seine körperlichen und geistigen Merkmale, sowie seine Beschwerden. Eine Konstitutionsbehandlung ist sinnvoll bei chronischen Krankheiten oder wenn akute Störungen immer wieder auftreten.